Kurort Schlema

Blick in das Kurzentrum

des Radiumbades Oberschlema, Juni 1935

Blick in das Kurzentrum des Radiumbades Oberschlema, Juni 1935.

Vom Dachgeschoss des ehemaligen Oberschlemaer Rathauses war einst dieser Blick möglich. Die Höhenzüge des Hammerberges (links) und des Klosterberges (rechts) mit der Backsteinvilla des Buntpapierfabrikanten Wilisch (ganz rechts oben am Hang) lassen eine räumliche Einordnung zu, die nicht leicht fällt, da das Gelände des heutigen Kurparks bis zu 8 Meter höher liegt, als die ursprüngliche Erdoberfläche, die auf dem Bild zu sehen ist. Würden die Gebäude auf dem Foto heute noch hier stehen, so wären sie bis zum Dach verschüttet. Im Bildmittelpunkt stehen das im Mai 1935 eröffnete moderne Kurhotel (hinten) und der kleine Mittelflügel des 1933/34 großzügig erweiterten Kurhauses mit der Rollstuhlrampe (rechts vorn). Die sengende Mittagssonne hat alle Kurgäste aus dem Kurgarten im Vordergrund und aus dem Kaffeegarten des Kurhotels vertrieben. Gegen Abend wird hier jedoch kaum mehr ein Plätzchen zu ergattern sein. Links am Hammerberghang stehen die Wohnhäuser prominenter Einwohner: Ganz unten das Arzthaus Dr. Enders, darüber das Haus des Kurdirektors Tetzner und ganz oben das Haus mit der Dienstwohnung des Blaufarbenwerksdirektors Schmieder. Außer der Wilisch-Villa werden alle Gebäude 1952 – 1956 infolge der Auswirkungen des Uranbergbaus abgebrochen. Das Abbruchgelände wird bis zur Sanierung ab 1990 in einem völlig deformierten Zustand verbleiben.