Kurort Schlema

Aktuelles

„Vom Wismutschacht zur Blütenpracht“ - Landesgartenschau 2026

11/04/2021

Mit dem Motto „vom Wismutschacht zur Blütenpracht“ bewirbt sich die Stadt Aue-Bad Schlema mit ihrem Ortsteil Bad Schlema um die Ausrichtung der 10. Sächsischen Landesgartenschau 2026.

 

Zum Thema gibt es auch einen Podcast: Auf der Internetseite der Stadt Aue-Bad Schlema (www.aue-badschlema.de) findet man auf der rechten Seite den Button „Kulturpodcast“ oder auch YouTube. Auf der Internetseite findet man auch die kompletten Bewerbungsunterlagen.

Das für die Gartenschau vorgesehene Gebiet im Ortsteil Bad Schlema verfügt über gute Voraussetzungen.  Der vorgesehene Bereich der Landesgartenschau besteht im Wesentlichen aus 3 Kernbereichen:
-          den Flächen rund um den Bahnhof in Niederschlema,
-          der Verbindungsachse zwischen Nieder- und Oberschlema sowie
-          den Kurparkflächen mit samt der Marktpassage und der vor kurzem abgeschlosseneren Sanierung der  Halde 65.

Kerngebiet Kurpark Oberschlema  

Sanierungen

Vorgesehen sind eine Sanierung des „Musikbrunnens“, die Erneuerung des Segels am Plateau, Pflege- und Restaurationsmaßnahmen im Therapiegarten, sowie die Erneuerung der Brücke am unteren Teich. 

Die vorgesehenen Maßnahmen sind teilweise an umweltfreundliche Energiegewinnungsmaßnahmen geknüpft. So sollen beispielsweise die Brunnenanlagen  künftig mit Ökostrom, erzeugt durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Parkhauses, betrieben werden.  

Die vorgesehene Rekonstruktion der Kneippanlage umfasst zusätzlich die Restrukturierung der Pflanz- und Vegetationsflächen im Therapiegarten. 

Weiterhin soll der Richard-Friedrich-Park inklusive der Grotte aufgewertet und restauriert werden.  

Neubauten

Den gegenwärtigen Mangel an öffentlichen Toilettenanlagen zu beheben, ist ein prinzipieller Bestandteil der Gesamtplanung. So sind unter anderem Einbauten von öffentlichen Toilettenanlagen im Bereich des Parks und der Promenade vorgesehen.

Der Zuschauerbereich an der Kurparkbühne soll überdacht werden, um das reiche kulturelle Angebot für Besucher, Kurgäste und Interessierte witterungsunabhängiger zu gestalten. Idealerweise soll sich die Form und architektonische Gestaltung des Daches an der Grundidee des vorhandenen Segels orientieren.  

Als Voraussetzung des übergeordneten Anschlusses an das Wanderwegenetz wird die Karl-Tetzner-Brücke erneuert.  

Sonderschauen und Freiflächenpflanzungen

Der Kurparkbereich bietet ausreichend Platz für Sonderschauen und Freiflächenpflanzungen. Die Themen der Pflanzkonzepte können im Kurpark vielfältig ausfallen. In den Veranstaltungsbereichen soll eine herausragende und vielfältige Bepflanzung und Begrünung umgesetzt werden. Abschnittsweise sollen die Schauflächen durch mehrjährige Bepflanzungskonzepte dauerhaft erhalten werden. Auch die Pflanzung von Gehölzen, darunter zum Beispiel eine Streuobstwiese,  ist  im Kurpark vorgesehen.

Hallenschau

Eine Hallenschau ist im geplanten Gärtnerhaus im Kurparkgelände vorgesehen. Die Blumenhalle wird durch die Kurgesellschaft nach der Schau, wie vorgesehen, als Betriebsgebäude für die Kurparkgärtnerei genutzt.  

Verbindungsbereich zwischen Nieder- und Oberschlema

Ein Zentrales Thema ist auch die Stärkung der Verbindung zwischen Nieder- und Oberschlema in deren Verbindungsachse sich ein Großteil untergenutzte Flächen befindet.

Niederschlema – mit 'Bahnhof und Bahnhofsumfeld

Die Rekonstruktion des Bahnhofsgebäude und dessen Umfeld

Am  Bahnhof Niederschlema kommen die Besucher an, die  mit dem Schienenverkehr anreisen. Auf dem Areal befinden sich zwei Bauten, die beide unter Denkmalschutz stehen: das Empfangs- und Stückgutgebäude und die Überdachung des Bahnsteiges.  

Bahnhofsgebäude als Leihstation für E-Bikes und Catering

Bisher konnte für das Bahnhofsgebäude keine geeignete Nachnutzung gefunden werden. Nun soll das Gebäude baulich gesichert und soweit saniert werden, so dass es während der Landesgartenschau als Informationspunkt, Leihstation für E-Mobilität bzw. für Catering und später als Lagergebäude dienen kann.

Bereich der ehemaligen Papierfabrik und der ehemaligen Gießerei Schlema

Das ehemalige Industriegebiet am Bahnhof war bis zum Abriss im Jahr 2000 der Standort einer Spielwaren- und Volkskunstfabrik, einer Papierfabrik, einer Maschinenfabrik mit Gießerei und einer Erzverladestation der ehemaligen Wismut. Die entstandenen Brachflächen sollen im Rahmen der geplanten Gartenschau erheblich aufgewertet werden. Nach dem Abriss der gesamten Gebäudestrukturen dient der nördlich der Bahntrasse gelegene Teilbereich der ehemaligen Papierfabrik als Überflutungsfläche für die Zwickauer Mulde. Hier sind ein interessanter Altbaumbestand, sowie das als sächsisches Naturdenkmal ausgewiesene benachbarte Flächennaturdenkmal „Basteihang“ zu finden. 

Die Einbeziehung dieser Fläche in die Landesgartenschau bietet die Möglichkeit diese wertvollen Landschaftsbestandteile zu sichern, zu entwickeln und für die Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen. Auf der Brachfläche der ehemaligen Papierfabrik soll der Einklang von Gewässer- und Naturschutz dargestellt werden.  

Themen wie die Renaturierung, Gewässerschutz und Hochwasserschutz können im Sinne eines ökologischen Bildungsauftrages der Gartenschau hier authentisch vermittelt werden. Aufgrund der Naturnähe und der besonderen Funktion der Flächen werden zudem die Themenfelder Biotopverbund und Artenschutz einbezogen. Das bestehende Uferbiotop mit ökologisch wertvollem Altbaumbestand im Bereich der ehemaligen Papierfabrik wird in Vorbereitung zur Gartenschau weiter in ihrer ökologischen Funktion gesichert und mit Pufferzonen umgeben. Für die Besucher wird das Naturrefugium von der Steinbrücke und geschaffenen Gewässerzugängen aus erlebbar.  

Lückenschluss im Radweg  

Die Fläche der ehemaligen Papierfabrik wird von einem überregionalen Radweg (Muldental-Radweg) gequert, der bisher aber nur in Teilstücken ausgebaut ist. Eine durchgängige Nutzung des Radweges ist bisher somit nicht möglich, da der Lückenschluss zwischen dem bereits ausgebauten Radweg in Alberoda und dem Radwegabschnitt auf der gegenüberliegenden Seite der Zwickauer Mulde fehlt. Der bisher bestehende rudimentäre Weg zwischen Bahnbrücke und Tunnelportal soll  Radweg ausgebaut werden, um die fehlende Verbindung herzustellen und die Lücke des Radwegenetzes durch das Einbeziehen der alten sogenannten Steinbrücke zu schließen. Bei der Brücke handelt es sich um ein Baudenkmal, welches eine Rarität als letzte originale Eisenbahnbrücke aus der Frühzeit der Eisenbahn in Sachsen ist. Durch die Nutzung im Zusammenhang mit dem Radweg könnte sie dauerhaft gesichert und Besuchern zugänglich gemacht werden.  

Fahrrad-Parcours und Wasserspielplatz 

Die Fläche  am Bahnhof soll durch Ausmähen einer Wegestruktur erschlossen und so für die Besucher direkt erlebbar gemacht werden. Zusätzlich soll ein Skulpturenpark mit Sitzgelegenheiten integriert werden. Neben dem Ausblick auf den Schlemabach ermöglicht das Areal einen Einblick in die umliegende bereits renaturierte Haldenlandschaft und die natürlichen Gebirgsformationen. Hier befindet sich das Mundloch des Markus-Semmler-Stolln, welches Teil des Weltkulturerbes ist. An dieser Stelle soll auch  das Thema Bergbau und Geologie inszeniert werden, indem informativ und gestalterisch der Bogen zum Bergbau geschlagen wird. Durch die Nähe zum Bahnhofsareal mit seiner denkmalgeschützten Bebauung wird wiederum der Übergang vom Naturerlebnis zum Kulturerlebnis möglich.

Der „Übergang von Kultur in Natur“ wird auch auf der zweiten Teilfläche des ehemaligen Industriequartiers ein Thema sein. Durch die bisher fehlende Nachnutzung des Areals gibt es auf einem Großteil der Fläche viel Wildwuchs. Der übrige Bereich ist teilweise mit Betonplatten durchsetzt. Hier bietet es sich an, das Thema Radfahren in die Fläche zu integrieren. Daher soll im Rahmen der Landesgartenschau auf dem hinteren Teilbereich der Fläche ein Fahrrad-Parcours eingerichtet werden, der dauerhaft am Standort erhalten bleiben soll.  Auf der Fläche können dann Anfänger und Könner ihre Fähigkeiten trainieren und ihre Grenzen ausloten.

Die Fläche bietet sich ergänzend zur für die Errichtung eines  exklusiven Spielplatzes an. Ziel ist die Entwicklung einer naturnahen Spielfläche unter teilweiser Erhaltung des wild gewachsenen Waldes, die durch Kinder und Jugendliche eigenständig erkundet und erfahren werden kann. Weitere Möglichkeiten sollen durch die Integration von verschiedenen naturgebundenen Spielgeräten und Konstruktionen geschaffen werden, die auch einen Wasserspielplatz beinhalten.

Brückenbau, Parkplätze

Mit der Schaffung einer direkten Verbindung zwischen Hauptstraße und Parcoursfläche durch ein einfaches Brückenbauwerk, wird der Bereich direkt an das südwestlich angrenzende Wohnviertel angeschlossen. Dies erleichtert die Zugänglichkeit. Darüber hinaus soll eine weitere bisher ungenutzte Grünfläche den Zugang ermöglichen. Außerdem sind ergänzend Stellflächen für den ruhenden Verkehr zum Abstellen von Pkw und Fahrrädern vorgesehen, die auch nach der Landesgartenschau dauerhaft genutzt werden können. Das Areal der ehemaligen Gießerei/Erzverladestelle soll später Ausgangspunkt von Spazierwegen und Joggingstrecken sowie Radtouren im Naherholungsgebiet werden.  

Veranstaltungen

Geplant sind verschiedenste Unterhaltungsveranstaltungen (Volksmusik, Schlager, Rock & Pop), Konzerte des Erzgebirgischen Sinfonie Orchesters, Theateraufführungen, Konzerte des Blasmusikvereins sowie verschiedener Kapellen und Auftritte der Schulen und Kindertagesstätten.

Eine weitere Umrahmung erfolgt über Sportwettbewerbe (Volkslauf) und geführte Rad- und Wandertouren für alle Altersgruppen, Darüber hinaus sind Vorträge, Präsentationen, Workshops, Lernangebote und Symposien geplant, die speziell auf die Bereiche „Kultur“, „Bewegung und Gesundheit“ sowie „Garten und Landschaft“ eingehen. Abwechslungsreiches Sport- und Spielprogramm, als Mischung aus Breiten- Freizeit-, Fitness- und Leistungssportangeboten, beispielsweise als Ball-Tag mit den einheimischen Sportvereinen (FCE e.V. und EHV e.V.), Lauf-Tag, Fitness-Tag, Gesundheits- und Entspannungstag (mit den einheimischen Fitness-Studios und Yoga-Studios), Kampfsport-Tag (mit den einheimischen Ringern) oder ein  Tanz-Tag (mit der Tanzschule KARO DANCERS Schlema e.V.). 

Gastronomie

Aufgrund der zu erwartenden Besucherzahlen während des Ausstellungszeitraums besteht die Notwendigkeit die vorhandene Gastronomie zu ergänzen. Dazu sollen im gesamten Gartenschaugelände verschiedene Speisen- und Getränkeangebote vorgehalten werden, die die heimischen Angebote mit einbeziehen. Außerdem soll ein zentral gelegenes Großgastronomieangebot (Teil der Fläche ehemalige Halde 65 mit Veranstaltungszelt) mit entsprechend vielen Sitzmöglichkeiten angeboten werden, durch welches  auch größere Gruppen und Besuchermengen bewirten werden können.

Nachnutzung

Ein Rückbau soll auf ein Minimum reduziert werden und die geschaffenen Flächen sollen erhalten bleiben. 

Die Grünbereiche werden nach der Veranstaltung als öffentliche Grünflächen weiter genutzt beziehungsweise in bestehende Strukturen dauerhaft integriert.  

Die im Rahmen der Landesgartenschau aufgewerteten Flächen für Parkplätze und gastronomische Nutzung im Bereich der sanierten Halde 65, werden im Anschluss für Großveranstaltungen (Blasmusikfestival, etc.) dauerhaft zur Verfügung stehen.  

Die nachhaltige Energieversorgung von Brunnen und Straßenbeleuchtung sowie der E-Bike-Ladesäule mit direkt gewonnenem Sonnenstrom wird die Elektroenergiekosten senken und nutzt zudem wegen der Einsparung von jährlich ca. 400 t CO 2 -Emissionen dem Klimaschutz.

Das denkmalgeschützte Empfangsgebäude des Bahnhofes soll in seiner Hülle saniert und in den ehemaligen Stückgutlagern zu einem Lagerobjekt des städtischen Betriebshofes ertüchtigt werden. In den früheren Fahrgast Verwaltungsbereichen sollen Räumlichkeiten für Vereine geschaffen werden.

Dabei soll durch eine Brunnenbohrung bis max. 100 m Teufe in den nahegelegenen ehemaligen Grubenbereich mit einer Sonde die Umweltwärme des Grubenwassers für eine klimaneutrale Beheizung genutzt werden. Die erschlossene Grubenwärme soll weiteren Verbrauchern in der Nähe zur Verfügung gestellt werden.  

Die neuen Radwegeverbindungen sollen das zukünftige Radwegenetz dauerhaft ergänzen und die Verkehrsmittelwahl zu Gunsten des Fahrrades positiv beeinflussen. 

In die Vorbereitungen der Bewerbung, aber auch anschließend der Umsetzung sollen Bürger, Verbände und Vereine eingebunden werden. Hierfür fand bereits eine Informationsveranstaltung statt. Die Entscheidung über den Zuschlag soll Mitte/Ende Dezember 2021 getroffen werden.